Damenkomitee Honigsmöhne Bonn e.V. von 1889

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Prinzenproklamation 2009
su soh dat us

Archiv 2009

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Prinzenproklamation

von Marie-Luise Mäurer

Sibirien im Rheinland – Väterchen Frost hält ganz Bonn in seinen Klauen. Aber der Rheinländer ansich ist abgehärtet, wenn es um den Fastelär geht.
Auf den 09. Januar 2009 hat sich die Jeckenschar schon lange gefreut. Allen voran, gar keine Frage, das Damenkomitee der Honigsmöhnen. Wir fiebern mit unserer Principessa, denn sie ist eine von uns und wird an diesem denkwürdigen Tag mit ihrem Prinzen in der Beethovenhalle proklamiert.
Der Bonna-Ausschuss hat schon am Morgen eine Wand der Halle mit Grußworten an das Prinzenpaar versehen und Fähnchen mit der Aufschrift „Wir sind Bonna“ auf die Tische verteilt. Ganz dem Anlass angemessen, wähnt man sich im Saal in Fürstens guter Stube und natürlich ist er zum Bersten gefüllt. Der Vorsitzende des Festausschusses Bonner Karneval, Horst Bachmann, begrüßt die Gäste und heißt alles was Rang und Namen hat, willkommen. Nach einigen Programmpunkten ist es endlich so weit. Spannung liegt in der Luft.
Der Aufzug der Gladiatoren beginnt. Feierlich wie bei Hofe, werden die Akteure vom Präsidenten angekündigt. Zuerst sind die Standartenträger mit den Fahnen aller beim Festausschuss akkreditierten Vereine sichtbar. Dann, umgeben von ihrer Equipe, erscheinen Prinz Ralf I. und Bonna Miriam I. auf der Freitreppe.
Im endlosen Gefolge auch Vertreter aus den Vereinen, in denen das Prinzenpaar beheimatet ist, die Präsidentin des Damenkomitees der Honigsmöhnen, Ulrike Lingscheid nebst Vorstandsmitglieder und der Vorsitzende der KG Wiesse Müüs, Roman Wagner und Vereinskameraden. Unter tosendem Beifall werden alle auf die Bühne geleitet. Jetzt stehen beide Tollitäten im Scheinwerferlicht und strahlen um die Wette. Frau Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann hält die letzte sehr einfühlsame Proklamationsrede ihrer Amtszeit.
Dann kommt der bewegende Moment, wo die Insignien der Macht überreicht werden. Für den Prinzen die Mütze, an der eine Feder noch etwas widerspenstig wackelt und das Zepter. Die Bonna wird mit Schärpe und Mütze ausgestattet. Hinreißend sieht sie aus. Jetzt kommt zu dem rheinischen Adel noch die höfische Eleganz. Während dieser Zeremonie strahlen etliche blaue Quicklichter im Saal eine unglaubliche Atmosphäre aus, dass man geradezu wehmütig werden könnte.
Prinz Ralf I. erzählt seinen närrischen Untertanen, wie er den Karneval mit seiner kleinen Feldmaus Frederick vergleicht, die nicht nur vom Futter lebt, sondern auch von Farben. „Eure Farben machen den Fastelovend so apart“, ist seine Philosophie. Desweiteren transportiert er Wörter ins Publikum, die mit „un“ beginnen, wie z.B. un-übertroffen. Zum einen angelehnt an seinen Brötchengeber, zum anderen um den Status der fünften Jahreszeit zu beschreiben.
Unsere Lieblichkeit Miriam I. hielt eine Antrittsrede, in der sie die unter „Bonn apart“ stehende Session mit einem Theaterstück vergleicht, in dem wir, das närrische Volk, die Hauptdarsteller sind. Das Motto scheint ihr auf den Leib geschrieben zu sein, wie sie da steht und redet – überaus apart.
Sodann bringt der Ludwigschor des Beethovenorchesters im fürstlichen Gewande ein Ständchen zur Melodie vom „Schmitze Billa“ und überreicht den Text in einer ausgesägten Geige. Eine überaus sinnige Geste, wie wir meinen.
Während dann das ganze sich auf der Bühne befindliche Geschmölzchen an unserem Prinzenpaar de Lux vorbei ziehen und ausmarschieren, ist das Publikum völlig aus dem Häuschen. Dieses Ereignis muss jetzt gebührend begossen werden.