Damenkomitee Honigsmöhne Bonn e.V. von 1889

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Biermarathon 2007
su soh dat us

Archiv 2007

Stadtrallye auf Schusters Rappen

von Marie-Luise Mäurer

Zum 6. Mal, also schon Tradition, veranstaltete die Kavallerie der Ehrengarde der Stadt Bonn ihren Bier-marathon. Und alle Jecken des rheinischen Karnevals waren zu diesem Spektakel eingeladen.
3. Juni 2007 - Diese Stadtrallye auf Schusters Rappen führte vorbei an 42 Hopfenkalt- schalenvertilgungsstätten, also do wo et Bier jit. Etappen sind, so will es das Brauchtum, gemütliche Ecken der Bonner Altstadt und Karnevalshochburgen.
War beim letzten Mal die bewegte Geschichte unserer Heimat-stadt gefragt, so war jetzt eine Schnitzeljagd kreuz und quer durch Bonn angesagt. Gejagt wurden zwei Bonner Promis, die sich absetzen wollen. Doch Vorsicht, ein Fiesling mischt sich ein, der zwar prominent, kein Bonner, aber auch enttarnt werden muss.

Start
Unser Verein startete unter dem Teamnamen: Honigsmöhne, Adoptivmöhnerich und Uli. Das waren in echt Gaby Dahl-Biercher, HmmM Uli, Annika, Miriam Schmitz, Mike Ebel und Marie-Luise Mäurer. Am 3. Juni 2007 fand die Veranstaltung statt und begann um 9:00 Uhr im Zeughaus der Ehrengarde mit einem Marathonbrunch. Hier trafen wir auf Ilse, Ehefrau eines Ehrengardisten, die sich uns anschloss. 16 Teams warteten gespannt der Dinge, die da kommen würden.
Willi Esch begrüßte die Anwesenden und gab noch folgende Instruktionen: Die von uns zu bewältigende Strecke war etwa 4 Kilometer lang und bestand aus 6 Stationen. Es gab nur Informationen zu den einzelnen Streckenabschnitten, daraus musste das Ziel erkannt werden. Außerdem bekam jedes Team einen Kartenausschnitt aus dem Bonner Stadtplan, damit auch keiner abdriftete und in der Prärie landete. Vier Stunden waren vorgegeben.
Wer später kam, kriegte Punkte abgezogen. Und achtet unterwegs darauf, was euch Bonn`s berühmtester Sohn erzählt. Denn am Ende werdet ihr im Zeughaus über einem Fragenkatalog brüten, der es in sich hat. Herr Präsident, die Woosch, die Woosch! Wem nicht schon jetzt der Schädel brummte, verfügt wahrscheinlich über einen Wasserkopf. Allein mehr als 100 Meter zu laufen, grenzt ja schon an Landstreicherei.

Los gehts
Als zweite Gruppe wurden wir aufgerufen und exakt um 11:04 Uhr hieß es für uns: Wanted ! Gesucht wird . . . „Papa ante Portas“! – oder „Möhnen recherchieren vor den Türen Bonns“. Wir begaben uns auf die Spur der flüchtigen Prominenten. Immer der Weisung nach . . . steigt hinauf zu den fünf gläsernen Türmen.
Ganz nebenbei hatten wir noch drei Seiten Bilderrätsel im Gepäck, die auf unserem Weg zu finden waren. Ab sofort machten wir dem Märchen „Hans guck in die Luft“ oder Boden, Hauswand, Dach oder oder …, harte Konkurrenz. Jeder legte sein Augenmerk auf eine große Kleinigkeit.

Stationen
So fanden wir als erste Kneipe das Weihers Eck. Hier standen offene Bierflaschen mit alten Verschlüssen, die fingerfertig auf den Flaschenhals befördert werden mussten. Uli und Mike hatten den goldenen Daumen. Außerdem gab es Hinweise zu Ziel zwei und unseren Flüchtenden.
Wir folgten der kurfürstlichen Straße in Richtung Innenstadt und kamen wie Hänsel und Gretel zum E&F Projekt – Die Wechselbar. Hier traf uns zunächst der Schlag. Karaoke war angesagt! So, wie wir verbaut sind, nahmen wir ohne Rücksicht auf Verluste die Herausforderung an.
Im übrigen sind Honigsmöhnen Allroundtalente. Das ist schon in der Satzung verbrieft. Da wir als zweite Mannschaft ins Rennen geschickt wurden, konnte der Titel noch ausgewählt werden. „Ein Bett im Kornfeld“ kam uns gerade recht. Der Jahreszeit angepasst oder wie auch immer. Wir gaben einfach alles. Jürgen Drews hätte uns auf der Stelle adoptiert. Stolze 9 Punkte wurden geblockt. Auch hier bekamen wir wertvolle Infos zur nächsten Etappe.
Wir bogen in eine Gasse voller Aufschlüsse und kamen zur Tränke eines Mittelamerikaners. Im Maya war Tischfußball gefragt. Uli hielt die „Fäden“ in der Hand, wie der Pate in einem Mafiafilm. Mitten im Match sagte er zu seinem Gegenüber: „ Mike, jetzt nimm mal die Füßchen hoch“. Isset nit schön? Schnell den Umschlag mit den weiteren Instruktionen kassiert, denn ein Blick auf die Uhr sagte uns, dass wir den Turbo einlegen mussten.
Denn niemand wusste, was noch vor uns lag. Wir wurden gelotst durch den Annagraben und landeten an der Beethovenhalle. Unterwegs wurden Putten und derlei Dinge mehr in den entlegendsten Ecken aufgespürt.
Spätestens hier muss gesagt werden, dass Mike mit einem derart fotografischen Gedächtnis ausgestattet ist, dass man sich allen Ernstes fragen muss, wovon träumt unser Möhnerich nachts. Wir sind auf jeden Fall hin und futsch.
Das Beethovendenkmal und dessen Schrifttafel ist natürlich ein Stein der Weisen. Die Mahnung „merket euch den Inhalt“ ist fest in unserem Gedächtnis abgespeichert.
Dann begaben wir uns an den alten Vater Rhein und hatten sogleich die Bonner Skala im Blickpunkt. Ilse widmete ihre besondere Aufmerksamkeit der Inschrift des jüdischen Denkmals. Vorbei führte der Weg dann an einer malerisch schwebenden Jungfrau, deren Füßchen uns wertvolle Punkte bringt.
Natürlich sind unsere weiblichen Mitstreiter von diesem Objekt besonders angetan, denn nur wenig Engel sind männlich. Wir kamen „Zum Rheinblick“. Hier wurden starke Männer eingesetzt, die auf Zeit ein handelsübliches Bauerngefährt mit Inhalt jonglieren konnten. Wild entschlossen, den Sieg nach Hause zu fahren, rannte Uli mit Annika in der Schubkarre über den Parcours.
Ohne Rücksicht auf Blötschen und Büülen, aber mit satten 71 Punkten als Ergebnis. Das gab uns Kraft für die nächste Hausforderung. Nach kleiner Stärkung beschlag-nahmte ich aus Zeitgründen noch kurz das Männerklo, was die Dreibeine besonders freute, bevor ein kleiner Aufstieg zur fünften Etappe zu bewältigen iswar.
Unsere Spürnasen liessen uns vor einem Etablissement Halt machen, das einst dem Bäckermeister Gottfried Fischer gehörte, in dem schon Ludwig van Beethovens gleichnamiger Großvater wohnte und sein Bruder Nikolaus Johann 1776 geboren wurde. Bisse platt, wa? Modernste Errungenschaften sind hier unsere Verbündeten.
Wie von Geisterhand gezogen landeten wir in der nächsten Jausenstation „Theater Klause“. Hier galt mit ruhiger Hand Pfeile so auf die Dartscheibe zu platzieren, dass sie die höchstmögliche Punktzahl erzielen. Und wenn das Flugobjekt nicht so will, erreicht Miri mit ihren coolen Sprüchen immer das Ziel.
Die Fährte zur letzten Bierquelle führte uns durchs Koblenzer Tor, auf dessen Rückseite wir auf einer Tafel weiteres Wissenswertes über unseren berühmten Ludwig erfuhren. Da auch hier nicht im Funkloch, kam wieder unsere Geheimwaffe zum Einsatz. Ganz nebenher suchten wir vereint die Front des Uni-Gebäudes nach einem künstlichen Raben ab, der sich auf einem Sims niedergelassen hat.
Jede Menge dieser Tiere sitzen auf Geländern, aber keiner nur auf einem Sims, so schien es. Bis wir dem Weg der römischen Kaiserin folgten, tauchte er plötzlich auf. Und noch einige der gesuchten Bilder konnten erfolgreich von der Liste gestrichen werden, die Standuhr am Hof z.B. und das in Stein gemeißelte männliche Motiv auf dem alten Brunnen vor der Schlosskirche, an dem Miri lässig lehnte Weiter ging es über den Markt. Was hat es mit der früheren Gaststätte im Fotogeschäft Brell auf sich? Wir klärten auf. Sämtliche Dächer im Umkreis wurden unter die Lupe genommen.
Die tausend Augen des Dr. Mabuse wären jetzt hilfreich. Ist eines identisch? Und ob! In der Remigiuskirche und drumherum werden wir fündig. Nicht ohne die alten Fassaden auf dem Weg zur Bonngasse außer Acht zu lassen und auch nicht routinemäßig die im Boden unter Glas verewigten Persönlichkeiten zu notieren, landeten wir vor dem Haus mit dem Mohren. Was hat dieser schwarze Mann mit unserem Musiker zu tun? Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, aber aus allen Wolken.
Die Spuren des Alten Fritz führten uns zur ehemaligen Reiterkaserne. Findet die Milchstraße, ist die Order. Sofort war uns klar, so hoch kamen wir heute nicht mehr. Da unser Team aber aus schlauen Füchsen bestand, landeten wir auf der Sternstraße und Tata! im Gequetschten. Hier waren Quadrate aus Streichhölzern zu verändern und aus 10 Münzen 5 Reihen a 4 Stück zu zaubern.
Das musste genial daneben gehen. Diese Tücken hatten sich Willi und Titus sicher mit diebischer Freude ausgedacht. Dann gab es noch den letzten hinweisenden Umschlag und wir konnten endlich sämtliche Puzzles in ein Gesamtergebnis fügen. Gesucht und gefunden unsere Promis: Bärbel Dieckmann und Guido Westerwelle als Bonner und Michael Schumacher als Störenfried. Noch schnell den Durst gelöscht und ab ging die Post zum Ausgangspunkt. Ein Blick auf die Uhr verriet uns, dass wir gut in der Zeit lagen und ein weiterer sagte, dass unsere Bilderrätsel bis auf zwei alle im Kasten waren.

Endspurt
Beim Einlauf ins Zeughaus fiel es Mike dann wie Schuppen von den Augen: der Rätsel Lösung finden sich hier. Wir waren happy!  Titus notierte unsere Ankunftszeit und beschlagnahmte die Aufgabenmappe. Und wir standen immer noch auf dem Prüfstand. Denn 6 Socken bammeln an einer Leine, deren Inhalte ertastet werden musste.
Bis wir an die Reihe kamen, hatten so viele Hand an die Dinger gelegt, dass man lebende Kulturen daran befürchten musste.
Endlich durften wir platzen und brüteten über Fragen zu Bonn und der Marathonstrecke.
Nachdem sämtliche Register gezogen waren, konnten wir uns endlich an den Grill werfen und unseren Magen beruhigen. Bei Bier und Gesang, diesmal ließen wir singen, kam eine super Stimmung auf.


Rien ne va plus
Dann endlich rien ne va plus – nichts geht mehr! Es erschienen Willi Esch und Titus Drescher, unser Dreamteam, mit den ausgewerteten Mappen. 16 an der Zahl. Welchen Platz würden wir in diesem Jahr belegen? Es war bereits Platz 5 aufgerufen und wir waren bisher noch nicht dabei.
Da unsere Mappe gelb war und diese Farbe ziemlich unten lag, konnten wir hoffen. Die Nervosität stieg ins Bodenlose und hielt uns schließlich nicht mehr auf dem Sitz. Dann war es Fakt! Wir hatten den 1. Platz belegt mit 198 Punkten!
Es war wie Weihnachten und Ostern auf einem Tag. Ein Siegerfoto und eine Urkunde werden uns stets daran erinnern.
Großes Lob an die Macher des Marathons.
Diese etwas andere Schnitzeljagd ging mal wieder ans Eingemachte und der Fragenkatalog ist unserer alten Vaterstadt verdammt würdig.