Schlachtfest einer zuckersüssen Biene
von Marion Pesch
Bald ist Nikolausabend da …
Nein, wir können nicht nur alle Karnevalslieder, ob alt, ob neu, rauf und runter
singen, auf unserer Versammlung am 05.12.2005 bewiesen wir lautstark,
daß wir auch ansonsten textsicher sind.
Gleich zwei Ereignisse waren Anlaß spontan, dem Datum angemessen, das altbekannte
Lied „Bald ist Nikolausabend da“ zu schmettern.
Unser Honigsmöhnemännermann (HMMM) Dieter Orlando hatte uns auf unserer
Karnevalsauftaktfeier am 19.11.2005 eine wunderschöne, im wahrsten
Sinne des Wortes, zuckersüße Biene geschenkt, aus Marzipan, heller und
dunkler Schokolade modelliert, mindestens 2 Kilo schwer, Meisterwerk
eines Zuckerbäckers.
Wir waren alle hin
und weg, lieber Dieter, nochmals ein herzliches Dankeschön für dieses
tolle Geschenk.
Nach all der Freude mußten wir jedoch entscheiden, was mit der Biene geschehen
sollte.
Auf unserer Sitzung als Bühnendekoration verwenden, nach spätestens einer Stunde
hätten die Scheinwerfer ihr den Garaus gemacht. Im Rosenmontagszug
als Galionsfigur auf unseren Wagen montieren, Sonne, Regen, Schnee,
wer weiß, welche Wetterkapriolen uns Rosenmontag erwarten, auch keine
gute Idee Einem Kinderheim spenden, da hätte man sicher erst die
Vorschriften des Lebensmittelrechts studieren müssen.
Da wir leider auch keine Möglichkeit sahen, sie in irgendeiner Art und Weise „haltbar“ zu
machen, um sie eventuell in unserem Vereinslokal „Haus Daufenbach“ zu
deponieren, hatten wir uns schweren Herzens entschlossen: Sie wird
geschlachtet. Jede Honigsmöhn’ sollte ein Stück bekommen.
Bewaffnet mit großem Fleischermesser schritt „Metzgermeisterin“ Ulrike zur Tat.
Zuerst mußte der Kopf dran glauben, diesen hatten wir unserem Förderer Hajo zugedacht,
er ist so ein „Süßer“ und ganz verrückt auf Marzipan, ihm lief schon
beim Anblick der Biene am 19.11.2005 förmlich das Wasser im Munde
zusammen. Lieber Hajo, wir hoffen, es hat gemundet!
Weiter ging’s, Flügel, Rumpf, alles wurde fein säuberlich zerlegt und „münkschens Moß“
verpackt, wir durften alle ein Stück Biene mit nach Hause nehmen. Die eine oder
andere Möhn’ konnte es jedoch nicht erwarten, hatte sich schon mal
einen Schlabberlatz umgelegt und verspeiste das süße Naschwerk direkt
vor Ort. Doch dies war noch nicht alles, was wir mitnehmen durften.
Helga Schleppi und Karin Hanf hatten sich für diesen Abend eine ganz besondere
Überraschung ausgedacht. Ein festlich geschmückter Tisch mit vielen
kleinen und großen Päckchen, wir hatten gedacht, dies sei die
Weihnachtsdekoration unseres Wirtes, Herrn Hoffmann, doch weit
gefehlt, jede Möhn’ bekam eins dieser liebevoll verpackten Geschenke.
Natürlich wurde sofort ausgepackt und der Inhalt ausführlich
begutachtet.
Kaffeetasse mit Bienchen, Cappucinoschäumer, Teeservice, Räucherkerzen, Seidentuch,
Bastelbuch – da hatte der Nikolaus eine reiche Auswahl an netten
Dingen zusammengestellt. Dreimal „Hohoho“ auf unsere beiden Nikoläuse
riefen wir aus,
liebe Helga, liebe Karin, Ihr habt uns allen eine große Freude bereitet, das war schon im
wahrsten Sinne des Wortes eine „schöne Bescherung“ und das schon weit
vor Heiligabend.
Diese Versammlung werden wir so schnell nicht vergessen.